Haus Deiters

Architekt: Joseph Maria Olbrich
Bauphase: 1900 - 1901

Das Haus für Wilhelm Deiters, den geschäftsführenden Sekretär der Ausstellung „Ein Dokument deutscher Kunst“ von 1901, ist das kleinste der acht Künstlerkolonie-Häuser auf der Mathildenhöhe. Es wurde nach Plänen von Joseph Maria Olbrich erbaut und während der Ausstellung zur Besichtigung geöffnet. Das Erdgeschoss zeigte von Olbrich selbst gestaltete Räume.

Die Architektur des Gebäudes reflektiert seine Lage an einer Ecke zweier Straßen, was durch den markanten dreiseitigen Baukörper mit großen weißen Wandflächen betont wird. Der obere Abschluss des Hauses ist besonders auffällig: ein sechseckiger Dachaufsatz, flankiert von zwei runden Türmchen, die gemeinsam mit den verspielten Dachformen und der roten Biberschwanzdeckung an den Stil eines englischen Landhauses erinnern. Die glatten, weißen Wände im Süden und Osten verweisen jedoch schon auf die Klarheit der modernen Architektur.

Die asymmetrische Anordnung der Fenster in unterschiedlichen Formen und Größen über die vier Gebäudeseiten reflektiert Olbrichs Prinzip, Architektur von innen nach außen zu planen. Die Fensterverteilung folgt der funktionalen Raumaufteilung im Inneren des Hauses. Trotz der geringen Grundfläche wurde jeder Raum so gestaltet, dass er eine angenehme Größe hat und keine Fläche durch unbrauchbare Flure verloren geht. Diese kluge Raumplanung ermöglichte eine maximale Nutzung des kleinen Hauses.

Das Gebäude überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, und nach der Beseitigung eines nachkriegszeitlichen Anbaus wurde es 1990 restauriert. Sowohl die Architektur als auch Teile der fest eingebauten Innenausstattung und die geometrisch gestaltete Einfriedung mit Eisengitter sind original erhalten geblieben.