Lilienbecken, Wasserbecken
Architekt: Albin Müller
Bauphase: 1913 - 1914
Für die Künstlerkolonie-Ausstellung 1914 griff Albin Müller die als Skizze überlieferte Idee Joseph Maria Olbrichs auf, der „Russischen Kapelle“ ein großes Wasserbecken vorzulagern. Der 1899 geweihte Kirchenbau steht stilistisch als Einzelphänomen in der zwischen 1901 und 1914 erbauten "Mathildenhöhe Darmstadt" und sollte mit dieser Außenanlage in das Ensemble eingebunden werden.
Das von einem niedrigen Mauerrund gefasste Wasserbecken nimmt mit den gedrungenen, kannelierten Säulen Bezug auf den Eingang der Kapelle. Zudem spiegeln die glasierten Bodenfliesen motivisch und farblich die Gestaltung des Majolikafrieses der Kapelle wider. Sie bilden ein farbenfrohes Lilienmuster, weshalb diese Außenanlage auch „Lilienbecken“ genannt wird. Zudem verweisen die beiden von Bernhard Hoetger entworfenen Skulpturen „Maria und Josef – Ruhe auf der Flucht“ am östlichen Rand der Anlage auf das sakrale Gebäude dahinter.
Die 1962 vorgenommene Umgestaltung der Wegeführung im Stil der Nachkriegsmoderne wurde von 1998 bis 2004 wieder auf die Planungen von 1914 rückgeführt und die Umfassungsmauern 2001 wieder hergestellt. Die ursprünglich von der Firma Gail in Gießen hergestellten Fliesen wurden 1992 erneuert.