Ateliergebäude
Architekt: Albin Müller
Bauphase: 1911 - 1914
Albin Müller, Leiter der letzten Künstlerkolonie-Ausstellung 1914, entwarf den Komplex der „Miethäusergruppe“ aus acht Wohnhäusern. Als geschlossenes Bauensemble sollte es die Mathildenhöhe von den als unschön empfundenen, nordöstlich gelegenen Brauereigebäuden abschirmen.
Das fünfgeschossige Ateliergebäude schloss sich im Osten direkt an die „Miethäusergruppe“ an. Es wurde als Haus mit Wohn- und Arbeitsräumen für Künstler geplant und setzte damit das Konzept der Künstlerkolonie Darmstadt mit seiner Gestaltung von Wohnen und Arbeiten erneut um.
Die Ateliers in unterschiedlicher Raumhöhe sollten durch verschiebbare Wände dem jeweiligen Bedarf entsprechend flexibel angepasst werden können. „Bei dem mit der Wohnhausgruppe verbundenen Ateliergebäude ist von mir ein neuer Typ für Künstlerwerkstätten mit angeschlossenen Wohn- und Büroräumen geschaffen worden“, schreibt Albin Müller in seiner Autobiografie.
Die nach Süden gelegene Fassade des fünfgeschossigen Gebäudes wirkt, mit seinen axial gesetzten Fenstern, dem Wechsel aus hellem Putz und rotbraunem Klinker, gefasst durch blaue Klinkerstreifen und in seiner klaren Gliederung bereits der neuen Sachlichkeit der kommenden Moderne verpflichtet. Besonders deutlich wird dies auf der rein funktional gestalteten Nordseite mit den großen Atelierfenstern.
Das Ateliergebäude ist der einzige erhaltene Bautrakt der großdimensionierten, einst aus insgesamt acht Häusern bestehenden Architektur. Es wird heute vom Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt genutzt.