Gartenpavillon (Schwanentempel)
Architekt: Albin Müller
Bauphase: 1914 - 1914
Am südlichen Hang der Mathildenhöhe zwischen „Ernst Ludwig-Haus“ und „Russischer Kapelle“ führt der Christiansenweg als Treppe hinauf zum 1914 errichteten Gartenpavillon. Albin Müller plante ihn als Teil der für die Ausstellung der Künstlerkolonie 1914 gestalteten Außenanlagen.
Ein von acht Doppelsäulen getragenes flaches Kegeldach über einer bemalten Kuppel und ein gemusterter Mosaikboden bilden diesen nach allen Seiten offenen Gartentempel. Die schwarzbraunen, keramischen Platten mit Schmuckmotiven stehen in reizvollem Kontrast zu dem hellen, rings umlaufenden Architrav. Acht weißglasierte, keramische Reliefs mit Schwanenmotiv überspannen die Kapitellzone samt Architrav, weshalb der Gartenpavillon auch „Schwanentempel“ genannt wird. Eigentlich als kleine Wasserspeier konzipiert, sollten über die Schnäbel das Regenwasser vom Dach abgeleitet werden. Diese Funktion wird heute von separaten, weiter hervorstehenden Röhren erfüllt. Das Tempeldach, ehemals mit kleinen keramischen Schindeln gedeckt, wurde 1987 aus konservatorischen Gründen durch ein einfaches Kupferdach ersetzt.
Klassizistische Zitate werden mit Motiven des Jugendstils verknüpft, was insbesondere in der Deckenmalerei aus stilisierten Pflanzenmotiven zum Ausdruck kommt.