Haus Behrens
Architekt: Peter Behrens
Bauphase: 1901 - 1901
Das für die Ausstellung 1901 erbaute Künstlerhaus wurde von dem Maler und Grafiker Peter Behrens als seine erste Architektur selbst entworfen und auch im Innern vollständig nach seinen Plänen gestaltet und eingerichtet.
Die dreistöckige Villenarchitektur mit einem annähernd quadratischen Grundriss wirkt durch das in dieser Region ungewöhnliche Material rotbrauner Eisenklinker und grünglasierter Verblendziegel markant und innovativ zugleich. Die hellen, ornamentlosen Putzflächen dazwischen bilden einen reizvollen Kontrast zu dem eigenwilligen Einsatz dieser Baukeramik. Die hohen, geschweiften Giebel im Norden und Westen verleihen dem Gebäude einen nahezu sakralen Charakter.
Der Haupteingang ist repräsentativ zur Straße gelegen. Tief gräbt sich das dunkle Portal in die gestufte Klinkerrahmung. Seine Ornamentik mit stilisierten Adlerflügeln verweist auf die Philosophie von Friedrich Nietzsche. Über dem Fenstersturz im Westen unterstreicht eine Inschrift: „Steh’ fest mein Haus im Weltgebraus“ das Pathos dieser Künstlervilla. Aus dem Speisezimmer konnte man auf eine Terrasse ins Freie treten, von der aus eine Treppe in das nach Süden hin abschüssige Gelände führte. In Erweiterung des Hauses plante auch Behrens sein Gartenreich als eine Einheit mit der Architektur.
Auch das Innere wurde von Peter Behrens bis ins Detail geplant. Besonders kraftvoll fiel das Musikzimmer mit schweren dunklen Möbeln und aufwendig inszenierter Innenausstattung aus. Im angrenzenden Speisezimmer dagegen brachten das weiße Mobiliar und einige tiefrot gestaltete Details eine heitere Note in das in allen Räumen durchdachte Haus des Künstlers Behrens. Ein Teil dieser Raumgestaltung wird heute im Museum Künstlerkolonie ausgestellt.
Das Haus Behrens wurde 1944 beschädigt und brannte aus; die Außenmauern mit den Klinkerlisenen und der grünen Baukeramik sind jedoch erhalten.